Aktuelle Veranstaltung im Mai 2025
Freitag, 9. Mai 2025, 18 Uhr
„Leben auf dem Vulkan“
Dr. Tildy Hanhart liest Passagen aus den Tagebüchern von Carl Roesch von 1939-1945.
Eine Veranstaltung der Carl und Margrit Roesch-Stiftung und des Museums kunst + wissen Diessenhofen im Roesch-Atelier
Vor 80 Jahren, am 9. Mai 1945, endete in Europa der Zweite Weltkrieg. Die Carl und Margrit Roesch-Stiftung und das Museum kunst + wissen nehmen diesen Jahrestag zum Anlass, um am 9. Mai 2025 mit einer Lesung aus den Tagebüchern des Künstlers Carl Roesch in seinem Atelier in Diessenhofen auf die Kriegszeit zurückzublicken.
Die Veranstaltung wird gestaltet von einer intimen Kennerin von Roeschs Leben und Werk, Dr. Tildy Hanhart. Sie liest Passagen aus seinen Aufzeichnungen aus den über 80 Tagebüchern, die sie umfassend transkribiert hat. Für die Lesung wählt sie Texte aus den Kriegsjahren 1939 bis 1945, die den Alltag an der Grenze zu Deutschland in der ungewissen, spannungsgeladenen Zeit vergegenwärtigen.
Carl Roesch beschrieb die explosive Situation als ein „Leben auf dem Vulkan“. Losgetreten von Adolf Hitler und seiner Gefolgschaft geschehen unvorstellbare Dinge und Ereignisse. Die Schweiz wappnet sich. Die Grenze wird militärisch besetzt. Für Roesch stellen sich grundsätzliche Fragen an sein Schaffen als Künstler und an die Bedeutung der Kunst in dieser gefahrvollen Situation. Er findet eine klare Antwort: „Kulturelle Dinge müssen gepflegt werden der Barbarei zum Trotz.“ Wichtig sind ihm dabei Kontakte und Gespräche mit Anderen, darunter besonders mit dem legendären Schaffhauser Stadtpräsidenten Walther Bringolf.
Nach fünf Jahren Krieg mit ungeheuerlich vielen Toten und Zerstörungen kapituliert die deutsche Wehrmacht im 1945 bedingungslos. Das Kriegsende tritt am 9. Mai 00:00 Uhr 1945 in Kraft, zufällig am 61. Geburtstag von Carl Roesch. Wie wird es weitergehen? Diese bange Frage stellt sich auch der Künstler.
Tildy Hanhart im Gespräch mit Lucia Cavegn anlässlich einer früheren Veranstaltung.