Carl Roesch interessiert sich zunehmend für Menschen in Bewegung: „Oft sehe ich eine Figur so dynamisch, so ausserordentlich ergreifend, als ob ich die Kräfte der Natur unmittelbar an der Arbeit sähe. Zum Beispiel an einer Bäuerin bemerke ich, wie ihre auslandenden Formen, Röcke, Taschen, Gegenstände, wie Ballen, Habseligkeiten auf mich nicht als Vorwurf wirken, sondern als Mittel, um meiner Empfindungen wuchtigen Lebens zeichnerischen Halt zu geben.“ Noch stärker als zwei Jahre zuvor wird Carl Roesch durch die Begegnung mit dem Fremden zum eigenen zurückgeführt. Er spürt immer deutlicher, wie ihn die Herausforderung einer an sich unmalerischen Umgebung wie die Diessenhofener Landschaft reizt, und er ihre Widerstände geradezu braucht.
Lünettenfries von Carl Roesch im Skulpturensaal des Kunsthauses Zürich, um 1925