Kunst und Handwerk
Die Wertschätzung und Relevanz des Handwerks und des Kunstgewerbes gehörten für einen Schweizer Künstler der Generation von Carl Roesch zu den kulturellen Fundamenten. Zeitlebens blieb Carl Roeschs Selbstverständnis als Künstler vom Handwerk geprägt. Die praktische Ausrichtung der Kunst, die Zusammenführung von Kunst und Handwerk wurde besonders vom 1913 gegründeten Schweizerischen Werkbund vorangetrieben. Die Werkbundbewegung galt vor dem ersten Weltkrieg als eine der progressivsten Entwicklungen und stand für die Verschmelzung von Kunst und Leben. Carl Roesch war ein Werkbundmitglied der ersten Stunde und suchte diese Ideale umzusetzen.
Am Anfang seiner künstlerischen Laufbahn waren die Gebrauchsgrafik sowie die dekorative Wand- und Glasmalerei wichtige Einnahmequellen. Seine Buchillustrationen, Ausstellungsplakate, Werbemarken und Exlibris-Blätter stellen eigenständige Leistungen von hoher Qualität dar. Ab 1910 verlegte Roesch seinen Schwerpunkt mehr und mehr von der Gebrauchsgrafik auf die dekorative Wand- und Glasmalerei. Dieser Wechsel ist der Beginn der erfolgreichen Zusammenarbeit mit renommierten Architekten wie August Hardegger, Bischoff & Weideli, Brenner & Stutz, Curjel & Moser, den Gebrüder Pfister, Bräuning, Leu & Dürig oder Rittmeyer & Furrer. (siehe: Werke im öffentlichen Raum).